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Wahner Heide

Militärische Betonbunker in der Wahner Heide

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Nationales Naturerbe Wahner Heide:

Naturschutz auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz?

 

Die Wahner Heide ist Nationales Naturerbe. Sie ist etwa 2000 ha groß und liegt südlich von Köln in Nordrhein-Westfalen. Es ist ungewöhnlich, dass eine so große Fläche in einem der am dichtesten besiedelten Bundesländer Deutschlands unbebaut erhalten blieb. Das liegt an ihrer langen Geschichte als Truppenübungsplatz. Bereits die Preußen nutzten sie als Übungsgelände für ihr Militär. Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg mussten sie sie aber räumen, denn der Versailler Vertrag von 1919 legte fest, dass das Rheinland frei von Truppen sein musste.

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Das preußische Militär wollte aber in jedem Fall dorthin zurückkehren und sah es deshalb gerne, dass der Naturschutz sich für das Gebiet interessierte. Denn – so die Militärverwaltung – die Naturschützer würden verhindern, dass in der Wahner Heide viele Gebäude errichtet würden.

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Die Natur- und Heimatschutzbewegung hatte bereits seit Beginn des 19. Jahrhunderts Interesse an diesem Gebiet und begann damals mit der naturkundlichen Erforschung. Dr. Hubert Iven (1896-1944), einer der führenden Naturschützer des Rheinlandes und seit 1935 hauptamtlich der Provinzbeauftragte in der Rheinprovinz und Bezirksbeauftragter für Naturschutz im Regierungsbezirk Köln, fasste z. B. 1933 in der zu dieser Zeit auf ihrem Gebiet führenden Fachzeitschrift „Naturschutz“ den Forschungsstand zu den botanischen Verhältnissen zusammen. Er identifizierte z. B. verschiedene Knabenkräuter (Orchis incarnatus, Orchis sphanicula Höppner, Orchis maculata, Orchis latifolia, Platanthera bifolia), dazu Habichtskräuter (Hieracium umbellatum und H. floribundum), Silberweiderich, Bergwohlverleih und Beinbrech (Narthecium ossifragum). Als Mitglied der NSDAP stellte er den Naturschutz nicht nur in der Wahner Heide in den Dienst der Nationalsozialisten und profitierte in seiner Arbeit vom Regime.

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​1936 kehrte das Militär in Form der nationalsozialistischen Wehrmacht zurück. Sie richtete auch ein Kriegsgefangenenlager mit Namen „Hoffnungsthal“, ein, ein Ort von Folter und Kriegsverbrechen.

​Nach 1945 besetzten zunächst die Briten und dann von 1951 bis 2004 die Belgier das Gebiet. Wieder war die Wahner Heide ein Truppenübungsplatz. Die Nutzung erfolgte jedoch nur punktuell, so dass sich die bestehende seltene Flora und Fauna oft erhielt, und sich neue Pflanzen und Tiere ansiedelten.

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Heute wird die Wahner Heide nicht mehr militärisch genutzt. Geblieben sind jedoch die Fragen nach dem Schutz der Natur in einem Areal, in dem Krieg vorbereitet, Menschen gefoltert und getötet wurden und auch der Naturschutz als Unterstützer des NS-Regimes wirkte. Wie wollen wir diese Perspektiven zusammenbringen?

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Rechts von Ihnen können Sie die Geschichte des Naturerbes Wahner Heide als pdf kostenfrei herunterladen.

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Schreiben Sie uns Ihre Anregungen per Mail an nils.franke@uni-leipzig.de oder nutzen Sie den Chat oder das Kontaktformular.

Photo: Nils M.Franke

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